Tourismus als Bildungs- und Innovationsmotor für Oberbayern

Der Bezirksverband erkennt die hohe Bedeutung des Tourismus in Oberbayern als
wirtschaftlichen, bildungs- und innovationsfördernden Standortfaktor an. Mit rund 55
Millionen Übernachtungen (ca. 48 % aller Übernachtungen in Bayern) und ca. 17
Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 sowie etwa 180.000 Vollzeit-Arbeitsplätzen ist
der Tourismus ein zentraler Wirtschaftszweig der Region. Zusätzlich werden jährlich
etwa 207 Millionen Tagesreisen in Oberbayern gezählt, die eine bedeutende
wirtschaftliche Rolle spielen.

Bestehende Initiativen – wie die Digitalisierungsoffensive im Tourismus und Projekte
 zur Qualifizierung – werden begrüßt. Diese sollen jedoch strategisch gebündelt und
 erweitert werden, insbesondere im Bereich Ausbildung, Fachkräfteentwicklung,
 Forschung und Start-up-Förderung.

 Der Bezirksverband Oberbayern fordert, dass der Tourismus in Oberbayern künftig
 gezielt als Lern- und Innovationsraum genutzt wird. Dazu gehören vornehmlich:

 • Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen, Hochschulen und Start-ups im Bereich
 Gastgewerbe, Digitalisierung und Erlebnisangebote.

 • Ausbau dualer und praxisorientierter Ausbildungsmodelle im Tourismus- und
 Gastgewerbe zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

 • Einführung eines „Innovationspreises Tourismus Oberbayern“ zur Auszeichnung
 nachhaltiger und digitaler Konzepte.

 • Unterstützung von Forschungs- und Modellprojekten zur Digitalisierung und
 Nachhaltigkeit im Tourismus.

 Der Bezirksparteitag empfiehlt dem Landesvorstand der FDP Bayern, sich dafür
 einzusetzen, in Kooperation mit Wirtschaft, Kammern und Bildungseinrichtungen eine
 Strategie „Bildung & Innovation im Tourismus“ zu entwickeln, die vorhandenen
 Programme bündelt, Lücken schließt und neue Impulse setzt.

 Bei allen Förder- und Entwicklungsmaßnahmen sind die liberalen Grundprinzipien zu
 beachten: Eigenverantwortung der Unternehmen, Wettbewerb statt Subvention,
 Bürokratieabbau, Datenschutz und Innovationsfreiheit.

Begründung

Antragsteller: FDP Kreisverband München Ost 

 

Begründung:

Der Tourismus in Oberbayern gilt als wichtige wirtschaftliche Säule und hat sich nach der Corona-Krise stark erholt. 2024 wurden rund 55 Millionen Übernachtungen (48 % aller Übernachtungen in Bayern) erzielt, mit einem Umsatz von etwa 17 Milliarden Euro. Rund 180.000 Vollzeitstellen sind direkt oder indirekt durch den Tourismus gesichert. Hinzu kommen etwa 207 Millionen Tagesreisen, die erheblich zur regionalen Wertschöpfung beitragen.

 

Der Fachkräftemangel in der Branche verschärft sich jedoch: Seit 2010 ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Tourismus- und Gastgewerbe in Bayern um über 50 % zurückgegangen. Viele Betriebe melden weiterhin anhaltenden Personalmangel und hohe Fluktuation.

 

Trotz der Erholung zeigt sich ab Anfang 2025 eine uneinheitliche Entwicklung: Während die Gästeankünfte und Übernachtungen in den ersten sechs Monaten 2025 im Vergleich zu 2024 leicht gestiegen sind (Gästeankünfte +1,7 %, Übernachtungen +0,8 %), verzeichnete Oberbayern insbesondere im Sommermonat August 2025 einen Rückgang der Übernachtungen um 6,3 %. Ebenso gab es im Februar 2025 Rückgänge bei Gästeankünften (-3,3 %) und Übernachtungen (-7,2 %).

Vor diesem Hintergrund ist es für die langfristige Stabilität und das Wachstum essenziell, den Tourismus in Oberbayern strategisch als Bildungs- und Innovationsmotor weiterzuentwickeln. Die Verknüpfung von Ausbildung, Start-ups, Digitalisierung und Nachhaltigkeit kann ihm helfen, eine nachhaltige Zukunftssäule für Wirtschaft, Beschäftigung und regionale Entwicklung zu werden – über die klassische Saisonwirtschaft hinaus.

 

Liberale Politik setzt dabei auf Freiheit, Wettbewerb und Eigeninitiative, während staatliche Rahmenbedingungen ermöglichen und nicht bevormunden sollen. Diese Grundprinzipien sind die Basis für einen innovativen, nachhaltigen und erfolgreichen Tourismus in Oberbayern.